Meine Firma, meine Kollegen.
In der Abteilung, in der ich bin arbeiten ungefähr 30 Leute, hauptsächlich Frauen. Abgesehen vom Abteilungsleiter gibt es noch einen Vorarbeiter, der für die Arbeit formell qualifiziert ist. Die Abteilung ist Teil einer größeren Firma, die ca. 1000 Mitarbeiter, vor allem Angestellte hat. Diese verdienen in der Regel, zwei bis viermal soviel wie die ArbeiterInnen in unserer Abteilung. Die meisten ArbeiterInnen sind Aussiedler, stammen aus dem Osten: Kasachstan, Rumänien, Jugoslawien, Russland. Der Altersdurchschnitt dürfte bei ca. 45 liegen. Ich bin der Zweitälteste, aber es gibt noch 3 über 50.
Ich mache die Arbeit jetzt seit 4 Jahren, da ich nicht Vollzeit arbeite, ist es erträglich. Physisch ist sie anspruchsvoll, man muss mit Computer umgehen können – d.h. Störungen erkennen, darauf richtig reagieren. Störungsmöglichkeiten gibt es sehr viele, mit der Zeit entwickelt man Routine. Fast jede Maschine hat ihre eigene Art der Bedienung. Man braucht schon ein halbes Jahr, um sich auszukennen. Da ich physisch fit bin, keine Angst vor Computer habe, komme ich mit der Arbeit zurecht. Die Zeit geht schneller vorbei, seit ich Radio und MP3-Player bei mir habe und interessante Radiosendungen als Podcasts herunterladen kann. Das ist für die Kollegialität nicht unproblematisch. Arbeite ich direkt mit anderen zusammen, nehme ich die Dinger aus dem Ohr. Oft ist es allerdings so laut, dass Gespräche unmöglich sind.
Körperliche Arbeit – ich bewege pro Tag zwei bis sechs Tonnen – ist mir nicht unangenehm. Aber auch wenn es zeitweise körperlich mühsam werden kann, liegen die unangenehmen Seiten eher im sozialen Bereich.
Es geht mir aber in diesem Blog nicht darum, über meine Arbeit zu jammern und das Fabrikelend zu beklagen. Zwar müsste dort vieles geändert werden – ich habe ja das baldige Ende in Aussicht, andere müssen sich ein Leben lang darin bewegen – aber das eigentliche Elend stellt die Öffentlichkeit und Politik dar, wo soziale Gerechtigkeit und Gleichheit, ausgehend von der Arbeitswelt, kein Thema mehr sind.
Schaut sich ein bürgerlicher Soziologe diesen Betrieb an, wird er sagen, das sei nicht typisch für die deutsche Mehrheit. Tatsächlich arbeiten die deutschen Qualifizierten unter ganz anderen Bedingungen – aber so klein ist der Anteil der „Unqualifizierten“ nicht, und ein großer Teil der gesellschaftlichen Arbeit wird von ihnen verrichtet, sei es hier oder im Ausland. Obwohl diese Arbeit durch die Arbeit der deutschen Angestellten und Intelligenz strukturiert ist und ohne diese nicht möglich wäre - man denke an die Maschinen, die Arbeitsorganisation, die Vermarktung – ist sie wesentlich für die Gesellschaft. Das ist am Lohn nicht mehr erkennbar. Es ist ausgebeutete Arbeit, in der Konkurrenz der Beschäftigten ganz unten.
In der Abteilung, in der ich bin arbeiten ungefähr 30 Leute, hauptsächlich Frauen. Abgesehen vom Abteilungsleiter gibt es noch einen Vorarbeiter, der für die Arbeit formell qualifiziert ist. Die Abteilung ist Teil einer größeren Firma, die ca. 1000 Mitarbeiter, vor allem Angestellte hat. Diese verdienen in der Regel, zwei bis viermal soviel wie die ArbeiterInnen in unserer Abteilung. Die meisten ArbeiterInnen sind Aussiedler, stammen aus dem Osten: Kasachstan, Rumänien, Jugoslawien, Russland. Der Altersdurchschnitt dürfte bei ca. 45 liegen. Ich bin der Zweitälteste, aber es gibt noch 3 über 50.
Ich mache die Arbeit jetzt seit 4 Jahren, da ich nicht Vollzeit arbeite, ist es erträglich. Physisch ist sie anspruchsvoll, man muss mit Computer umgehen können – d.h. Störungen erkennen, darauf richtig reagieren. Störungsmöglichkeiten gibt es sehr viele, mit der Zeit entwickelt man Routine. Fast jede Maschine hat ihre eigene Art der Bedienung. Man braucht schon ein halbes Jahr, um sich auszukennen. Da ich physisch fit bin, keine Angst vor Computer habe, komme ich mit der Arbeit zurecht. Die Zeit geht schneller vorbei, seit ich Radio und MP3-Player bei mir habe und interessante Radiosendungen als Podcasts herunterladen kann. Das ist für die Kollegialität nicht unproblematisch. Arbeite ich direkt mit anderen zusammen, nehme ich die Dinger aus dem Ohr. Oft ist es allerdings so laut, dass Gespräche unmöglich sind.
Körperliche Arbeit – ich bewege pro Tag zwei bis sechs Tonnen – ist mir nicht unangenehm. Aber auch wenn es zeitweise körperlich mühsam werden kann, liegen die unangenehmen Seiten eher im sozialen Bereich.
Es geht mir aber in diesem Blog nicht darum, über meine Arbeit zu jammern und das Fabrikelend zu beklagen. Zwar müsste dort vieles geändert werden – ich habe ja das baldige Ende in Aussicht, andere müssen sich ein Leben lang darin bewegen – aber das eigentliche Elend stellt die Öffentlichkeit und Politik dar, wo soziale Gerechtigkeit und Gleichheit, ausgehend von der Arbeitswelt, kein Thema mehr sind.
Schaut sich ein bürgerlicher Soziologe diesen Betrieb an, wird er sagen, das sei nicht typisch für die deutsche Mehrheit. Tatsächlich arbeiten die deutschen Qualifizierten unter ganz anderen Bedingungen – aber so klein ist der Anteil der „Unqualifizierten“ nicht, und ein großer Teil der gesellschaftlichen Arbeit wird von ihnen verrichtet, sei es hier oder im Ausland. Obwohl diese Arbeit durch die Arbeit der deutschen Angestellten und Intelligenz strukturiert ist und ohne diese nicht möglich wäre - man denke an die Maschinen, die Arbeitsorganisation, die Vermarktung – ist sie wesentlich für die Gesellschaft. Das ist am Lohn nicht mehr erkennbar. Es ist ausgebeutete Arbeit, in der Konkurrenz der Beschäftigten ganz unten.
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