29.12.05
Man kann sich hier die Vorurteile des Bürgertums gegenüber den Arbeitern bestätigen; sie hätten nur eine egoistische Sicht der Dinge, sie wären nicht in der Lage gesellschaftlich oder sozial zu denken, da nicht gezwungen, ihre Waren möglichst günstig zu verkaufen - anders als das sozial aktive Bürgertum (Lehrer, Sozialarbeiter, Pfarrer, Juristen, Politiker usw.). Öfters falle ich voller Wut in diesen Singsang des Bürgertums ein, wenn ich sehe, wie diese Idioten die Heizungen aufdrehen, anschließend die Fenster und dann aus dem Raum gehen, wenn einer schwarz russischen Kaviar verkauft. Oder wenn ihr Bewusstseinshorizont sich aufs Fressen beschränkt, also das was dieser Demagoge Brecht anpreist, sich beschränkt auf Forderungen nach Lohnerhöhungen, eben mehr Konsum und nicht sich richtet auf: Partizipation, mehr Einfluss durch Bildung und Wissen, technische Kenntnisse, Fortbildung, Änderung der Arbeitsorganisation in Richtung Selbstbestimmung. Es ist ja nicht nur Resultat der Verblödarschung durch die Gewerkschaften, sondern eigene Schuld, wenn die Arbeiterklasse so verkretinisert wird. Also Arbeiterklasse gleich asozial und stumpfsinnig?
Zur Tragödie der Arbeiterbewegung gehört diese Beschränkung auf die Gleichverteilung der „Güter“, also der Dinge, nicht die Erreichung eines kulturell höheren Niveaus in Form sensiblerer sozialer Beziehungen, also dessen was Adorno etwa resignativ formuliert als eine ausweglose und fatale Situation des Intellektuellen, als Aufgabe der Ästhetik. Oder was Bloch als Aufhebung der Religion und ihrer apokalyptischen und eschatologischen Funktion beschreibt.
Man hört, wenn man so etwas schreibt, sofort das erbarmungslose Tätärätätä mancher Linker, die solche Sensibilitäten nicht zulassen wollen, die verliebt in Gewissheiten und Stärke sind, Diktatur des Proletariats und andere Abscheulichkeiten, die starke Arbeiterfaust etwa. Und in der Tat ist das Schwache und Zarte in uns vermischt mit und wird übertönt von der Sucht nach Stärke, Überlebenstrieb, Dominanzbedürfnis, Willen zur Macht. Aber freilich weil es vermischt ist, war die martialische Linke auch nie richtig erfolgreich. Und manchmal hat man den Eindruck, dass der größte Feind einer gesellschaftlichen Entwicklung die empirische Arbeiterklasse selbst ist. (Ich selber glaube, dass die Hauptschuld bei den Sprechern liegt, die nicht in der Lage sind, menschliche Verhältnisse zum Thema zu machen.)
Man denke an Mahlers Lied „Ich bin der Welt abhanden gekommen“, das also eine menschliche Situation in einer nicht direkt politisierbaren Art und Weise anspricht, ohne dass man es einfach als „kleinbürgerlich“ abtun kann.
Man kann sich hier die Vorurteile des Bürgertums gegenüber den Arbeitern bestätigen; sie hätten nur eine egoistische Sicht der Dinge, sie wären nicht in der Lage gesellschaftlich oder sozial zu denken, da nicht gezwungen, ihre Waren möglichst günstig zu verkaufen - anders als das sozial aktive Bürgertum (Lehrer, Sozialarbeiter, Pfarrer, Juristen, Politiker usw.). Öfters falle ich voller Wut in diesen Singsang des Bürgertums ein, wenn ich sehe, wie diese Idioten die Heizungen aufdrehen, anschließend die Fenster und dann aus dem Raum gehen, wenn einer schwarz russischen Kaviar verkauft. Oder wenn ihr Bewusstseinshorizont sich aufs Fressen beschränkt, also das was dieser Demagoge Brecht anpreist, sich beschränkt auf Forderungen nach Lohnerhöhungen, eben mehr Konsum und nicht sich richtet auf: Partizipation, mehr Einfluss durch Bildung und Wissen, technische Kenntnisse, Fortbildung, Änderung der Arbeitsorganisation in Richtung Selbstbestimmung. Es ist ja nicht nur Resultat der Verblödarschung durch die Gewerkschaften, sondern eigene Schuld, wenn die Arbeiterklasse so verkretinisert wird. Also Arbeiterklasse gleich asozial und stumpfsinnig?
Zur Tragödie der Arbeiterbewegung gehört diese Beschränkung auf die Gleichverteilung der „Güter“, also der Dinge, nicht die Erreichung eines kulturell höheren Niveaus in Form sensiblerer sozialer Beziehungen, also dessen was Adorno etwa resignativ formuliert als eine ausweglose und fatale Situation des Intellektuellen, als Aufgabe der Ästhetik. Oder was Bloch als Aufhebung der Religion und ihrer apokalyptischen und eschatologischen Funktion beschreibt.
Man hört, wenn man so etwas schreibt, sofort das erbarmungslose Tätärätätä mancher Linker, die solche Sensibilitäten nicht zulassen wollen, die verliebt in Gewissheiten und Stärke sind, Diktatur des Proletariats und andere Abscheulichkeiten, die starke Arbeiterfaust etwa. Und in der Tat ist das Schwache und Zarte in uns vermischt mit und wird übertönt von der Sucht nach Stärke, Überlebenstrieb, Dominanzbedürfnis, Willen zur Macht. Aber freilich weil es vermischt ist, war die martialische Linke auch nie richtig erfolgreich. Und manchmal hat man den Eindruck, dass der größte Feind einer gesellschaftlichen Entwicklung die empirische Arbeiterklasse selbst ist. (Ich selber glaube, dass die Hauptschuld bei den Sprechern liegt, die nicht in der Lage sind, menschliche Verhältnisse zum Thema zu machen.)
Man denke an Mahlers Lied „Ich bin der Welt abhanden gekommen“, das also eine menschliche Situation in einer nicht direkt politisierbaren Art und Weise anspricht, ohne dass man es einfach als „kleinbürgerlich“ abtun kann.
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