14.4.07

26. 4.06

Einige sinnlose Streiktage hinter mir, gut bezahlt durch Überstunden. Sinnlos, weil in der Regel vor- oder nachgearbeitet wurde, für die Außenstehenden kaum bemerkbar. Letzter Freitag endlich ein nicht vorgeplanter Streik - aber nur in unserer Abteilung - ob es sich ausgewirkt hat? Das Gefühl bleibt, dass wir missbraucht werden für die Interessen der Besserverdienenden der anderen Abteilungen, die ja im Vergleich zu den Arbeitern rund das Doppelte verdienen. Die Streikbereitschaft bei denen ist nicht groß, sie haben ja genug.
Großer Fehler der Gewerkschaft ist der mangelnde Dialog mit den Betroffenen. Ich erfahre es aus dem christlichen Lokalblatt, oder soll es, weil ich es nicht lese, dass gestreikt wird. Sicher ist Geheimhaltung in dem Falle sinnvoll, aber es fehlt jedes Gespräch über den Streik. Es soll der Eindruck erweckt werden, die Zentrale, die superclevere, richte es schon - aber mein Eindruck, dass sie kopflos ist und überhaupt nicht intelligent. Das bedeutet: die Argumentation ist dünn, reines Kampfgeschwätz, keine ausgearbeitete und erklärte Wirtschaftskonzeption, kein Eingehen auf die untergründig resignative und skeptische Stimmung. Nur Durchhalten, Kampf, Kampf.
Ich selber habe bis jetzt mit einigem Verdienstabzug bezahlt, auch einen Streit mit einer Bekannten begonnen, der vielleicht die Beziehung kosten wird.
Die Fahrt zur Zentrale nach X. war insofern gut, als man doch mal normale Leute gesehen, eine erholsame Entwöhnung von diesen Fernsehschönheiten, die uns tagfürtag vorgesetzt werden. Als Demo mit instruktivem Charakter für Teilnehmende und Zuschauer kann man sie jedoch vergessen. Die übliche Unfähigkeit, andere Standpunkte wahrzunehmen, auf sie einzugehen. Fahnen und Trillerpfeifen. Man möchte dem Klub beitreten, um ihm ein bisschen mehr Kopf zu geben.
Der Globalisierungsriss geht mitten durch die Gesellschaft, etwa die Grünen, die von Standortvorteilen reden, die man ausbauen muss, so Künast. Oder auch durch die Köpfe von Konsumidioten.

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