18.4.07

10.04.07

Wenn ich über einen Kollegen nachdenke – was sollte ich ihm empfehlen, wie er besser leben könnte?
- Vielleicht könnte ein Gesprächskreis, eine Art Selbsterfahrungsgruppe seinen Charakter etwas auflösen, diesen Zwang zur Dominanz, Klugscheißern, autoritäre Statements, Gelegenheit, nicht nur kämpfen, sondern über Schwächen und Unsicherheiten zu reden ohne Angst zu haben, angeklagt zu werden, „Minderwertigkeitskomplexe“ zu haben oder „Ichschwäche“. Schlimme Begriffe, die auch im linksliberalen Lager gerne ausgeteilt werden.
- Das Ausüben einer Muse: ein Musikinstrument, Literatur lesen, Theater spielen usw. Also etwas, was den Resonanzraum eines Menschen erhöht: die moralischen Konflikte einer Theaterfigur, die deprimierenden Erlebnisse einer Romanfigur, die fließende Bewegung einer Musik von Bach, das Erleben, Verstehen und Verarbeiten unterschiedlichster Gefühle.
- Historische und politische Kenntnisse und Informationen, erarbeitet über Arbeitsgruppen, Diskussionen usw. Verbunden mit einer Erfahrung einer solidarischen Gruppe. Offenheit für andere Menschen.

Wie müsste eine politische Organisation aussehen, die so etwas organisiert? Bin ich mit meinen Überlegungen nicht da angelangt, wo die bürgerliche Erziehung auch hin will? Der Unterschied wäre eben der, dass neben diesem „musischen“ Bereich die Notwendigkeit rationeller Arbeit bewusst wahrgenommen und gestaltet wird.

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