15.4.07

07.12.2006

„Armut“
Heute in der FR online:
Armut in Zahlen
Rund 50 000 Frankfurter besitzen den Frankfurt-Pass. Er verbilligt Fahrten mit Bus und Bahn, den Eintritt in den Zoo, den Palmengarten oder die städtischen Bäder und soll den Inhabern damit die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erleichtern. Vor zehn Jahren hatten erst 35 000 bis 40 000 Einwohner ein Anrecht auf den Pass. Eine allein lebende Person bekommt ihn, wenn sie monatlich weniger als 869 Euro zur Verfügung hat. Bei zwei Personen sind es 1125, bei vier beispielsweise 1636 Euro. Als arm gilt jemand, der im Monat nur 345 Euro zur Verfügung hat, zuzüglich der Warmmiete. Diese "Grundsicherung" ermittelt das statistische Bundesamt in Wiesbaden, indem es bei unteren Einkommensgruppen fragt, was sie ausgeben. Davon streicht es alles weg, was es nicht für unbedingt notwendig hält und was daher die Allgemeinheit nicht bezahlen muss.


Eine abgeschlossene Berufsausbildung hat auch Friderieke R.. Die Altenpflegerin steht zum ersten Mal hier und fühlt sich sichtlich unwohl: "Die gucken mich doch schräg an und denken: ,Die ist dick, was will die hier?'" Aber seit Oktober ist der Geldbeutel der arbeitslosen Mutter einer fünfjährigen Tochter leer. "Ich bekomme 900 Euro Arbeitslosengeld, mein Partner verdient als Lkw-Fahrer knapp 700. Das reicht oft nicht."

Diese Art von Armut ist vor allem eine geistige Armut:
- keine Resistenz gegen den Konsumzwang,
- keine kritische Konzeption, sie glauben an ihre individuelle Schuld, sehen darin keine historische Chance.
Materiell geht’s denen immer noch goldig, vergleicht man sie mit der Dritten Welt.

Dazu gestern die Meldung:
„Der ärmeren Hälfte der Menschheit gehört nur ein Prozent des globalen Reichtums“ (Telepolis) „Die Analyse der Haushaltseinkommen ergab, dass die Hälfte des globalen Reichtums einer reichen, aber winzigen Superschicht von zwei Prozent der Weltbevölkerung gehört, während die ärmere Hälfte praktisch leer ausgeht und nur über ein Prozent verfügt.“

Ein Leserbrief in Telepolis dazu
„Reichtum zusammenscharren ist zum Teil Cleverness ( Bill Gates ) oder durch Ausübung von Macht ( besonders Ölindustrie ). Anderseits gehört dazu die Verführbarkeit der Massen, derenVerhalten! Noname oder "Marken"
Repräsentatives Auto oder Fahrrad.Windows oder Linux. Thailandflugreise oder Privatzimmer auf Rügen. Autoreise als "Grundrecht" nach Spanien, zur Freude der Ölmultis!Belegschaftsaktie halten oder für ein "Linsengericht" verkaufen!In Russland die "Voucher" der ExStaatsbetriebe in Wodka umgesetzt!Schuldenfreie Wohnung oder in Verarmung saufen!Im Frühjahr 1990 in der DDR die Beitrittsverhandlungen"Laienspielern" überlassen!Es haben sich schon mehr Bauern um ihren Hof gesoffen als dass sie durch Bankenspiele initiiert von Großgrundbesitzern ihre Höfeverloren! In Deutschland, Südamerika anders, aber oft "armgevögelt"...., Erbteilung.....“
(Weserpirat)

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