9.5.07

Kollegen ...

09.05.2007

Vorgestern fange ich in einem Anfall von blinder guter Laune mit dem Vorarbeiter zu reden an. Gestern kommt der Chef, meint, ich hätte laut Vorarbeiter was falsch gemacht. Gleich geh ich zu ihm. Frage, was da gewesen wäre. – Nein, nichts. Das hätte er nicht gesagt. Und so weiter. – Ich bin sauer: Wenn er was zu meckern habe, dann könne er das doch mir sagen und brauche nicht zum Chef zu rennen.
Nein, nein, das hätte er nicht gesagt, nur ….bla, bla. - Aber er ist ein Typ, dem man nicht trauen kann, eine Mischung aus Dummheit und Böswilligkeit. Gut, ich bin auch böswillig gegenüber Kollegen, sauer über ihre Faulheit und Ignoranz; wie sie nichts dazulernen wollen, sich in bequemen Gewohnheiten suhlen. Aber diese Neigung zur Denunziation, das ist schon ein übler Charakterzug.
Um solche Kollegen richtig anzuscheißen, möchte man selber Chef werden. Und schon ist man im kapitalistischen Laufrad. In der gleichen Struktur, aus der man herauswill.
Sie verhalten sich verantworungslos, weil sie keine Verantwortung haben. Aber wollen sie wirklich welche haben?
Sie verhalten sich ohne Umweltbewusstsein, weil sie es nicht wissen. Aber wollen sie es wissen?
Wenn ich dann weiterdenke, dann lande ich wieder bei der Mittelschicht, die diese Werte doch so hoch hält. Will ich dahin? Gibt es keine andere Lösung?

Wenn ich den Vorarbeiter an seinem Platz ablöse, mache ich erst einmal alle Lichter in den Räumen aus, die vielleicht ein oder zweimal am Tag betreten werden. Ich habe nachgerechnet, dass ich damit den Tagesverbrauch einer vierköpfigen Familie spare.
Chemikalien werden von ihm grundsätzlich überdosiert. Was zu viel ist, geht in die Kläranlage.

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