10.05.07
Oswald Metzger wird als neoliberaler Kotzbrocken in den Medien herumgereicht. Bei den Grünen ist er nicht in der Außenseiterposition, wie es den Anschein hat, sondern ein führender Stratege. Nach der Devise „Einer muss den Seckel“ spielen, hat er sich vom linken Revoluzzer zum kleinbürgerlichen Rebell hochgearbeitet. Die Öffentlichkeit mag solche Renegaten. Er zeigt scheinbar Zivilcourage gegen den linken Konventionalismus und das linke Lagerdenken. Gleichzeitig spekuliert er auf die Unterstützung der kleinen Selbständigen, der Wirtschaftsliberalen. All jenen die ihr kleines und großes Geschäftchen machen. Wie etwa seine Frau mit ihren überflüssigen Herrenmoden.
Den Grünen macht er dabei nur ihre Realität bewusst, bürgerliche Herkunft und Status. Was ihn dabei in die neoliberale Richtung treibt, ist dieser kurzfristig denkende Aktionismus, maulfeile Parolen, die Geilheit in der Öffentlichkeit zu sein, irgendwelche Wählerstimmen, das Sichwichtigmachen anstelle von Zurückhaltung und langfristigem Denken. Warum sollte er auch kritisch denken. Er ist viel zu sehr verwurzelt in der Mittelklasse.
In seinem Gesicht und Verhalten sehe ich oft einen Chef, den ich wie er drei Jahre lang hatte. Dieser Chef war ein sehr cholerischer Mensch. Verliebt in sich selbst, misstrauisch gegenüber anderen Menschen, geriet er leicht in brüllende Rage. Obwohl er für mich von 12 bis 15 die entscheidende Bezugsperson war, habe ich nie mit ihm – ein peinliches Verhör ausgenommen – unter vier Augen gesprochen. Später wurde ich jahrelang von Alpträumen verfolgt, in denen ich ihn wieder mit vielen Schuldgefühlen traf. Bis er in einem dieser Träume endlich sein Urteil und seinen Fluch über mich ausschrie und mich verjagte. Ab da war ich frei von diesem Alp. - Als er einige Jahre später frühzeitig starb, konnte ich nur wenig Genugtuung, fast nur Gleichgültigkeit empfinden.
Wenn ich heute im Fernsehen O. Metzger und mit ihm diesen ehemaligen Chef sehe, dann macht mich dessen dümmliches Geschwätz, diese Fassade von Bodenständigkeit nicht wütend. Die Art und Weise wie er sich mit diesem frustrierenden Menschen in einer Art von Identifikation mit dem Aggressor angleicht, ich kann sie verstehen. Vielleicht habe ich auch viel von dieser polternden und geifernden Persönlichkeit, seinem Basedow, seinem Geschrei eingesogen. Es kommt mir jedenfalls bekannt vor. Bekannt zur Genüge.
Oswald Metzger wird als neoliberaler Kotzbrocken in den Medien herumgereicht. Bei den Grünen ist er nicht in der Außenseiterposition, wie es den Anschein hat, sondern ein führender Stratege. Nach der Devise „Einer muss den Seckel“ spielen, hat er sich vom linken Revoluzzer zum kleinbürgerlichen Rebell hochgearbeitet. Die Öffentlichkeit mag solche Renegaten. Er zeigt scheinbar Zivilcourage gegen den linken Konventionalismus und das linke Lagerdenken. Gleichzeitig spekuliert er auf die Unterstützung der kleinen Selbständigen, der Wirtschaftsliberalen. All jenen die ihr kleines und großes Geschäftchen machen. Wie etwa seine Frau mit ihren überflüssigen Herrenmoden.
Den Grünen macht er dabei nur ihre Realität bewusst, bürgerliche Herkunft und Status. Was ihn dabei in die neoliberale Richtung treibt, ist dieser kurzfristig denkende Aktionismus, maulfeile Parolen, die Geilheit in der Öffentlichkeit zu sein, irgendwelche Wählerstimmen, das Sichwichtigmachen anstelle von Zurückhaltung und langfristigem Denken. Warum sollte er auch kritisch denken. Er ist viel zu sehr verwurzelt in der Mittelklasse.
In seinem Gesicht und Verhalten sehe ich oft einen Chef, den ich wie er drei Jahre lang hatte. Dieser Chef war ein sehr cholerischer Mensch. Verliebt in sich selbst, misstrauisch gegenüber anderen Menschen, geriet er leicht in brüllende Rage. Obwohl er für mich von 12 bis 15 die entscheidende Bezugsperson war, habe ich nie mit ihm – ein peinliches Verhör ausgenommen – unter vier Augen gesprochen. Später wurde ich jahrelang von Alpträumen verfolgt, in denen ich ihn wieder mit vielen Schuldgefühlen traf. Bis er in einem dieser Träume endlich sein Urteil und seinen Fluch über mich ausschrie und mich verjagte. Ab da war ich frei von diesem Alp. - Als er einige Jahre später frühzeitig starb, konnte ich nur wenig Genugtuung, fast nur Gleichgültigkeit empfinden.
Wenn ich heute im Fernsehen O. Metzger und mit ihm diesen ehemaligen Chef sehe, dann macht mich dessen dümmliches Geschwätz, diese Fassade von Bodenständigkeit nicht wütend. Die Art und Weise wie er sich mit diesem frustrierenden Menschen in einer Art von Identifikation mit dem Aggressor angleicht, ich kann sie verstehen. Vielleicht habe ich auch viel von dieser polternden und geifernden Persönlichkeit, seinem Basedow, seinem Geschrei eingesogen. Es kommt mir jedenfalls bekannt vor. Bekannt zur Genüge.
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