11.2.08

HUNGER

„Skandal“ schreit die Sozialarbeiterlinke. „Berliner Links-Senat empfiehlt Unterernährung“ Th. Sarrazin, Sparmeister in Berlin und unbekannter Schichtherkunft, bringt einen Speiseplan, nach dem sich für 4,25 € am Tag leben lässt.
Ich rechne nach: ca. 2100 kcal am Tag, nicht 1800 kcal wie bei indymedia behauptet. Würden mehr Kalorien reingerechnet - finanziell kein Problem - käme die Klage, Sarrazin wollte die HartzVierler verfetten.
In unserem Haushalt kommen wir problemlos mit einem Betrag weit unter den 4,25 € je Person aus. Wir essen zweimal in der Woche Fleisch, zweimal Fisch. Wegen der Haltung essen wir kein Schweinefleisch, kein Geflügel. Aus dem Kleingarten haben wir biologisches Gemüse und Obst. Wir kochen natürlich selber, backen das Brot und natürlich gibt es auch Kuchen. Ich bin bei der Arbeit mittelschwer belastet, fahre Rad, jogge pro Woche 60 km und leide weder an Auszehrung noch an Mangelerscheinungen.

Würden diese Antifakinder der Mittelschicht sich Gedanken machen, wie man das Konsumniveau allgemein senken könnte, sei es aus Gesundheits- oder ökologischen Gründen, sei es zur Erreichung von Weltgerechtigkeit, - dann könnten wir uns verständigen. Aber es geht ihnen ja nur um ihr Privileg, aus einem Warenkorb Geschenke zu verteilen, für den sie andere arbeiten und bezahlen lassen.

Etwas anderes ist der Versuch, auf HartzVierler durch finanzielle Kürzungen Zwang auszuüben, irgendeine Arbeit azunehmen. Bei Sarrazin denke ich nicht, dass er sich kritisch zu den kapitalistischen Kapitalverwertungszwängen verhält. Aber die Kritik daran ist etwas anderes als das Sozialgejammer.
Für Heranwachsende ist HartzIV zu niedrig, nicht nur was Essen, vor allem was Bildungskosten angeht. Die wären aber nicht sinnvoll als individuelle Zahlung, sondern als staatliche Leistung für die Teilnahme an Sport, Arbeitsgemeinschaften, Clubs, Musik usw.

Keine Kommentare: