Die Arbeiter stehen sich als Konkurrenten gegenüber. Konkurrenz nicht nur im streng ökonomischen Sinn, dass sie sich Arbeit und Lohn wegnehmen, sondern auch dass sie im Betrieb und Gesellschaft in einer Hierarchie stehen, innerhalb derer Macht, Einfluss und Anerkennung verteilt ist.
Die Ökonomisten unter den Linken wollen das alles auf einen wahrscheinlich auch noch monetär quantifizierbaren Anteil am Mehrwert reduzieren. Aber das ist unzulässig reduziert. Genauso wie es eine solche unzulässige Reduktion der Wirklichkeit wäre, alles auf den Kampf um Macht zu reduzieren. (Wie es etwa der Adleranhänger O. Rühle, den ich sehr respektiere, getan hat.)
Innerhalb dieser Machthierarchie, wie sie ein kapitalistisch organisierter Betrieb bildet – parallel und auch konträr zum technischen Produktionsprozess – erleben sich die Lohnabhängigen zunächst als ohnmächtig und Objekt der Willkür der Mächtigeren (durch mehr Wissen oder Position oder …). Aus der Erfahrung der Ohnmacht wird ein Wille zur Macht. Auch ein Wille, mit an den Privilegien „teilzuhaben“. („Teilhabe“ ersetzt in diesem Jahrhundert das „Teilnehmen“, die „Partizipation“. Wir merken: wir leben im Jahrhundert der Erben und Besitzer.) Aber jede solche „Teilhabe“ ist ein Verrat an menschlicher Solidarität. Schuld daran ist nicht individuelle Charakter, sondern das Machtgefälle, das die Entsolidarisierung bewirkt.
Ich merke selber, wie ich mit allen Mitteln um Anerkennung und Einfluss kämpfe – auf Grund meiner prekäreren Lage – Teilzeit, Nationalität, Erfahrung, Deklassierung - mehr dazu gezwungen. Meine Mittel sind: mehr technische Kenntnisse, Umgang mit dem Computer, entschiedeneres Auftreten gegenüber Chef und Vorarbeiter, meine Arbeitsleistung, meine Kritik an den Fehlern von Kollegen. Ich will „was zu sagen haben“.
[Auf der Ebene der Psychologie wird das als „narzisstische Problematik“ abgehandelt, als ein Problem des Selbstwertgefühls. Dem liege zugrunde eine frühkindliche Bindungsstörung.]
Was bedeutet aber „Solidarität“? Ist es eine Idee? Die Idee eines „neuen Menschen“, einer Umerziehung, eine moralische Forderung wie die „Nächstenliebe“? Oder ein Bedürfnis, ein Verlangen, ein utopischer oder „metaphysischer“ Affekt? Oder eine Erfahrung, die Menschen schon jetzt miteinander verbindet?
Die Ökonomisten unter den Linken wollen das alles auf einen wahrscheinlich auch noch monetär quantifizierbaren Anteil am Mehrwert reduzieren. Aber das ist unzulässig reduziert. Genauso wie es eine solche unzulässige Reduktion der Wirklichkeit wäre, alles auf den Kampf um Macht zu reduzieren. (Wie es etwa der Adleranhänger O. Rühle, den ich sehr respektiere, getan hat.)
Innerhalb dieser Machthierarchie, wie sie ein kapitalistisch organisierter Betrieb bildet – parallel und auch konträr zum technischen Produktionsprozess – erleben sich die Lohnabhängigen zunächst als ohnmächtig und Objekt der Willkür der Mächtigeren (durch mehr Wissen oder Position oder …). Aus der Erfahrung der Ohnmacht wird ein Wille zur Macht. Auch ein Wille, mit an den Privilegien „teilzuhaben“. („Teilhabe“ ersetzt in diesem Jahrhundert das „Teilnehmen“, die „Partizipation“. Wir merken: wir leben im Jahrhundert der Erben und Besitzer.) Aber jede solche „Teilhabe“ ist ein Verrat an menschlicher Solidarität. Schuld daran ist nicht individuelle Charakter, sondern das Machtgefälle, das die Entsolidarisierung bewirkt.
Ich merke selber, wie ich mit allen Mitteln um Anerkennung und Einfluss kämpfe – auf Grund meiner prekäreren Lage – Teilzeit, Nationalität, Erfahrung, Deklassierung - mehr dazu gezwungen. Meine Mittel sind: mehr technische Kenntnisse, Umgang mit dem Computer, entschiedeneres Auftreten gegenüber Chef und Vorarbeiter, meine Arbeitsleistung, meine Kritik an den Fehlern von Kollegen. Ich will „was zu sagen haben“.
[Auf der Ebene der Psychologie wird das als „narzisstische Problematik“ abgehandelt, als ein Problem des Selbstwertgefühls. Dem liege zugrunde eine frühkindliche Bindungsstörung.]
Was bedeutet aber „Solidarität“? Ist es eine Idee? Die Idee eines „neuen Menschen“, einer Umerziehung, eine moralische Forderung wie die „Nächstenliebe“? Oder ein Bedürfnis, ein Verlangen, ein utopischer oder „metaphysischer“ Affekt? Oder eine Erfahrung, die Menschen schon jetzt miteinander verbindet?
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