8.10.07

NATURSCHUTZ MIT DEM AUTO

Seit einigen Jahren interessiert mich die Fauna in der Umgebung und ich mache immer wieder neue Entdeckungen. Deswegen fahre ich 30 km mit dem Rad zu einer Führung durch ein spezielles Biotop. Dort wird mir vom Leiter gesagt, dass es zwecklos wäre mit dem Rad zu fahren. Immerhin fahre man 8 km weg und bis ich mit dem Rad an den Treffpunkten wäre, wären die Erklärungen schon gelaufen. Den Fall hatte ich eigentlich erwartet und mir vorgenommen, in dem Fall gleich wieder zurückzufahren, aber die unverhohlen verächtliche Abneigung gegenüber Radfahrern provoziert mich nun doch an der Führung teilzunehmen. Bei jedem Treffpunkt bin ich zuerst da, sehe die Tiere, die dann durch die Autos wieder verscheucht werden oder nicht gesehen werden können.
Ich erfahre dann auch viel über die Bedeutung der Gene und dass die Erde zuwenig Platz für alle Menschen bietet, weswegen Hunger unausweichlich ist. Als ich meine, dass mindest so viele an Überfettung sterben wie an Hunger, ernte ich strengsten Widerspruch. Gerne hätte ich noch erwähnt, dass inzwischen mehr Lebensmittel weggeworfen als gegessen werden.
Die Zerstörung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen hängt weitgehend zusammen mit der Produktion von Überfluss, mit der Angst vor körperlicher Bewegung und Arbeit. Obwohl die Naturschützer an Natur immerhin interessiert sind, sehen sie nicht ihre eigene Rolle an der Naturzerstörung, geben stattdessen die Schuld den Bauern, eingewanderten Tierarten usw.

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