26.11.07

ANTISEMITISMUS ZUHAUSE

Zum Kaffeekränzchen eingeladen. Die Dame des Hauses hat sich ein Buch gekauft, „Die Israellobby“. Man sehe eben, dass die Amerikaner auch langsam wach werden. Ich meine etwas provokativ, die Amis wären immer schon antisemitisch gewesen. Ihre Freundin springt ihr zur Seite – beide waren zu Hitlers Zeiten Lazarettschwestern - :“Die Juden und das Kapital, die gehören zusammen. Die haben alles in ihren Händen.“ Usw. Wir bekommen einen tiefen Einblick in die deutsche Seele. „In Berlin da waren nach dem Krieg 2 Tausend Juden, heute sind es 20 000 und alle bekommen Renten von uns bezahlt.“ Die arme Rentnerin, ich schätze ihre Rente auf über 2000 €, leidet also wieder mal unter den Juden. Die Zahl von 170 Tausend Juden in Berlin vor Hitler war mir in dem Moment leider nicht präsent. In solchen Momenten wäre ich gerne Antideutscher. Aber Israel und seine Apologeten machen es unmöglich.
Es geht weiter mit einer verkorksten Diskussion über die Schule. Mein Plädoyer für eine Schule, die sich um alle kümmert und sich an die unterschiedlichsten Voraussetzungen anpasst, hat keine Chance. Ohne Schulpflicht nur Faulheit und Dummheit. Die Versager sind selbst schuld, ihnen ist nicht zu helfen.
Obwohl diese Unteroffiziersschicht des Kapitals selbst nur eine untergeordnete Funktion innehat, wiegt doch das kleine Überlegenheitsbewusstsein, geschafft zu haben, was anderen nicht geglückt ist, das Verlangen nach sozialer Gerechtigkeit auf.

Keine Kommentare: