Von 82 bis 85 nach der Unabhängigkeit 80 war ich Lehrer im Busch in Zimbabwe. Im Rahmen einer Gruppe haben wir versucht „Education-with-Production“-Projekte aufzubauen. Überall wurden damals Sekundarschulen gebaut, mit internationalen Mitteln ausgerüstet. Curriculum in Science war gut landesangepasst, der übrige Fächerkanon, wie das ganze Schulsystem war untauglich für die Entwicklung des Landes, aber schien im Umbruch zu sein.
Die Anbindung des Landes an den Weltmarkt durch die weißen und multinationalen Commercial Farms mit Mais, Tabak, Weizen, Fleisch und die Mining-Industrie mit Edelmetallen, Kohle usw. war perfekt. Alles verhieß zwar eine ungerechte Zukunft, aber insgesamt doch prosperierende Entwicklung.
Schon Ende 82 mit den Morden im Matabeleland durch Armee und nordkoreanische Fifth Brigade war das Demokratiedefizit des Landes offenbar. Es zeigte sich, dass die von der ML-Zanu praktizierte Gewalt – von uns damals naiv als durch den rhodesischen Rassismus notwendig akzeptiert – zu schweren Geburtsfehlern geführt hat: statt Kompetenz schwarzer Nationalismus, parasitäre miteinander konkurrierende schwarze Eliten, deren Basis rhetorisch afrikanischer Populismus, aber materiell ökonomisch die Teilnahme an der Ausbeutung des Landes durch den Weltmarkt ist. Typisch etwa, dass keine schwarzen Ärzte auf dem Lande arbeiteten.
Uns waren die Bildungsziele der Schulen fragwürdig. Sie liefen auf „white-collar-jobs“ raus, trieben in den Sumpf der Eliten: Korruption und Alkohol. Einerseits versuchten wir das Beste draus zu machen: Statt unter 5% haben 25% den A-Level des britischen Systems geschafft. Aber was kam danach? Das Defizit von Entwicklungskonzeption versuchten wir durch ein paar magere Projekte zu stopfen: Gartenprodukte, Kaninchenhaltung, Nähen von Schuluniformen, Brotbäckerei, kleine Holzwerkstatt.
Die Entwicklungskonzepte folgten einmal der naiven Idee, dass das nächste Projekt der „Self-Reliance“ über ein handwerkliches Stadium hindurchgehen müsse. Das Problem des Landes ist aber dieser Gegensatz von Selbsterhaltungswirtschaft auf einfachstem Niveau und globalisiertem Markt andererseits. Das bedeutet Hybridsaatgut, Kunstdünger und Pestizide, eine teilweise gut ausgebaute Infrastruktur von Transport mit Weltmarktprodukten, Lohnarbeit, die von den Rhodesiern bei der Beherrschung des Landes aufgebaut worden war. Diese Rhodesier waren eher Pragmatiker als Rassisten, clever und erfindungsreich im Überleben, man hätte von ihnen viel lernen können.
Politische Konzeptionen wurden aber nicht entwickelt. Die schwarzen Eliten lebten im Biernebel und Konsumrausch, bis der Stoff ausging und Macht- und Verteilungskämpfe anfingen. Von Marx und Produktion hat diese idiotische leninistische Elite keine Ahnung. Die Befreiungskriegsveteranen waren hoffnungslos verbrannte Alkoholiker. Ein Neuaufbruch des Landes schien uns 86 unmöglich, zu geschlossen die schwarze Gesellschaft. Die Schule undurchsichtig geleitet, ständig wechselnde Rektoren, schlagende Lehrer in Vormachtstellung vor korrekten und ernsthaft bemühten Lehrern, sexuelle Abhängigkeiten von Schülern zu Lehrern, hohe Syphyllisraten bei Schülerinnen und Ausfälle betrunkener Veteranen ließen uns weitere Arbeit sinnlos erscheinen. Die kommende Katastrophe mit AIDS war noch nicht vorhersehbar.
Also zurück nach Deutschland, zuerst in der Hoffnung, Qualifikationen für einen weiteren Aufenthalt in Zimbabwe erwerben zu können. Eine Arbeit im Metallbereich für zwei Jahre. Aber es gab keine ernsthaften Diskussionen mehr. Tonangebend waren jetzt GTZ, DED mit ihren Jeeps und diese kleinbürgerlichen Eventabenteurer in der Dritten Welt. Am Ende war ich mit den Problemen der Existenz hier beschäftigt und nicht mehr mit denen von Zimbabwe. Was rückblickend bleibt sind unvergessliche Erlebnisse, intensive existenzielle Eindrücke, Erfahrung unmittelbarer Menschlichkeit und Gemeinschaft – Glück und Schönheit – und dann das Gefühl, an der Oberfläche geblieben zu sein: zuwenig Landessprache Shona, zuwenig materielle Erfahrung des Lebens als Bauer und Arbeiter dort - etwa 3 Jahre auf dem "Communal Land", den ehemaligen eingezäunten schwarzen „Reservaten“.
Dann brach die AIDS-Katastrophe über das Land. Die meisten unserer ehemaligen Schüler dürften tot sein. Um 2000 die neue Opposition gegen Mugabe und Zanu, dieses widersprüchliches Bündnis von liberalen Weißen und schwarzer Gewerkschaft, leicht ausbeutbar für den demagogischen Rassismus eines in die Ecke gedrängten Mugabe. Blind und destruktiv hat er dann zurückgeschlagen, mitbedingt auch durch die britische und amerikanische Politik: Zerschlagung der Commercial Farms. An sich ein sinnvolles Projekt, wenn darauf eine schwarze Autonomie bauen würde. Aber Mugabes parasitäre Ideologie des Antineokolonialismus und Leninismus ist dazu nicht in der Lage.
Inzwischen herrscht Faschismus im Land.
Die Menschen dort, etwa „junge Frauen zwischen 15 und 28 Jahren, die sterben. Sie schleppen sich mit einem oder zwei kleinen Kindern, die noch gestillt werden, mit letzter Kraft ins Krankenhaus, um nach wenigen Tagen klaglos zu sterben.“
Sie sterben „klaglos“.
Der maoistische Marxismus-Leninismus, bis 80 antikolonial, hat sich zu einer grauenerregenden Gangsterideologie entwickelt, die bereit ist, die Hälfte des Volks auszurotten. Mutasa: „we would be better off with 6 Million people only“. Aber das war wohl schon immer in dieser Ideologie enthalten („Alle Macht kommt aus den Gewehrläufen“). Die zimbabweanischen Befreiungskämpfer, die ich kennen gelernt habe, waren in ihrer sozialen Einstellung entweder parasitär, großsprecherisch, oft alkoholisiert, oder sie waren brutalisiert durch den „Befreiungskrieg“. Ein Teil der jungen Männer ist zu jedem Verbrechen fähig, ein anderer zum selbstlosen Einsatz. Nur fehlen ihnen Kenntnisse und Mittel. Was bei uns „ziviles Verhalten“ genannt wird – also dieser falsche Schein von und doch faktisch wirksamen „Sachlichkeit“, mit der man Probleme zunächst auf einer individuellen Ebene löst, ohne dabei andere Menschen in negativer Weise zu involvieren, sich von ihnen abhängig zu machen oder sie zu dominieren oder zu erpressen – das fehlt weitgehend in Afrika. Die Ebene der Politik, der sozialen Beziehungen ist dominant aber unproduktiv. Erfahrungen und Kenntnissen von Ökonomie, Technik und Produktion werden missachtet und nicht angeeignet. Der Kultursturz in die Warenproduktion hat die alten Balancen außer Kraft gesetzt. Es hat inzwischen keinen Sinn mehr, auf den Kolonialismus verweisen.
Zeigt sich in Zimbabwe die Zukunft eines Teils der Menschheit? Zimbabwe war bis 2000 weitgehend globalisiert. Internationale Agrarkonzerne und Mining Companies haben dem Land Devisen besorgt, die der weißen und schwarzen Elite ein Leben auf internationalem Standard erlaubt haben. Ich sage nicht „Bourgeoisie“, weil die weißen Farmer zwar Spezialisten in Ausbeutung von Land und schwarzer Arbeit waren, aber produktiv und erfinderisch, die Schicht der herrschenden Schwarzen sich zwar mit Accessoires einer ausbeuterischen Bourgeoisie schmückt – Anzug, Sprache, Luxus – aber im politischen und sozialen Verhalten unbeleckt ist von ökonomischen Kenntnissen und sozialer Moral. Das Verhalten der afrikanischen Staaten gegenüber Mugabe, insbesondere Südafrika, zeigt, wie Afrikas Zukunft aussehen wird.
Globalisierung wäre also die bessere Alternative zu dem jetzigen Zustand, in dem selbst die minimalen Überlebensmöglichkeiten zu Grunde gehen. Zimbabwe, so scheint es für die Außenstehenden – verlässliche Berichte aus dem Inneren jenseits der relativ Privilegierten gibt es nicht – überlebt nur noch auf niedrigstem Niveau – mit zahlreich Verhungernden – vermittels einer ärmlichen Selbsterhaltungswirtschaft auf dem Lande, oder durch den Schwarzmarkt, dessen Währung international – Rand, US-Dollar, Pfund – ist, besorgt durch etwas Rohstoffe und die Überweisungen der 3 Mio. Zimbabwer, die ausgewandert sind. Die herrschende Klasse, die die produktiven Grundlagen ihrer Existenz durch die Nationalisierung selbst zerstört hat, sahnt diesen Zufluss der internationalen Währung durch Inflation ab.
Neuerdings wird im Zusammenhang mit G 8 wieder kräftig Propaganda gemacht für Schuldenerlass, die gute Wirkung einer Liberalisierung des Handels mit Afrika. Wenn es eine Agrarprodukte hier billig importieren könnten, wäre ihnen auch geholfen. Diese Argumentation vergisst: die Einfuhren kommen in der Regel aus international finanzierten Großfarmen, wie es etwa in Zimbabwe der Fall war. Und selbst da wo Kleinbauern Exportprodukte etwa wie Baumwolle anbauen, um zu Cash zu kommen und damit etwa die Schulgebühren für ihre Kinder bezahlen zu können, kommt diese so erworbene internationale Währung nicht dem Land, sondern letztlich nur einer parasitären Elite zugute.
Eine der Losungen der zimbabweanischen „Revolution“ war „Self-Reliance“ – auf sich selber bauen. Als Volksbetrug und Selbsttäuschung vorgetragen von jenen Banditen, die sich heute an fremder Arbeit bereichern wollen.
Nichtsdestoweniger gilt diese Parole immer noch.
Die Anbindung des Landes an den Weltmarkt durch die weißen und multinationalen Commercial Farms mit Mais, Tabak, Weizen, Fleisch und die Mining-Industrie mit Edelmetallen, Kohle usw. war perfekt. Alles verhieß zwar eine ungerechte Zukunft, aber insgesamt doch prosperierende Entwicklung.
Schon Ende 82 mit den Morden im Matabeleland durch Armee und nordkoreanische Fifth Brigade war das Demokratiedefizit des Landes offenbar. Es zeigte sich, dass die von der ML-Zanu praktizierte Gewalt – von uns damals naiv als durch den rhodesischen Rassismus notwendig akzeptiert – zu schweren Geburtsfehlern geführt hat: statt Kompetenz schwarzer Nationalismus, parasitäre miteinander konkurrierende schwarze Eliten, deren Basis rhetorisch afrikanischer Populismus, aber materiell ökonomisch die Teilnahme an der Ausbeutung des Landes durch den Weltmarkt ist. Typisch etwa, dass keine schwarzen Ärzte auf dem Lande arbeiteten.
Uns waren die Bildungsziele der Schulen fragwürdig. Sie liefen auf „white-collar-jobs“ raus, trieben in den Sumpf der Eliten: Korruption und Alkohol. Einerseits versuchten wir das Beste draus zu machen: Statt unter 5% haben 25% den A-Level des britischen Systems geschafft. Aber was kam danach? Das Defizit von Entwicklungskonzeption versuchten wir durch ein paar magere Projekte zu stopfen: Gartenprodukte, Kaninchenhaltung, Nähen von Schuluniformen, Brotbäckerei, kleine Holzwerkstatt.
Die Entwicklungskonzepte folgten einmal der naiven Idee, dass das nächste Projekt der „Self-Reliance“ über ein handwerkliches Stadium hindurchgehen müsse. Das Problem des Landes ist aber dieser Gegensatz von Selbsterhaltungswirtschaft auf einfachstem Niveau und globalisiertem Markt andererseits. Das bedeutet Hybridsaatgut, Kunstdünger und Pestizide, eine teilweise gut ausgebaute Infrastruktur von Transport mit Weltmarktprodukten, Lohnarbeit, die von den Rhodesiern bei der Beherrschung des Landes aufgebaut worden war. Diese Rhodesier waren eher Pragmatiker als Rassisten, clever und erfindungsreich im Überleben, man hätte von ihnen viel lernen können.
Politische Konzeptionen wurden aber nicht entwickelt. Die schwarzen Eliten lebten im Biernebel und Konsumrausch, bis der Stoff ausging und Macht- und Verteilungskämpfe anfingen. Von Marx und Produktion hat diese idiotische leninistische Elite keine Ahnung. Die Befreiungskriegsveteranen waren hoffnungslos verbrannte Alkoholiker. Ein Neuaufbruch des Landes schien uns 86 unmöglich, zu geschlossen die schwarze Gesellschaft. Die Schule undurchsichtig geleitet, ständig wechselnde Rektoren, schlagende Lehrer in Vormachtstellung vor korrekten und ernsthaft bemühten Lehrern, sexuelle Abhängigkeiten von Schülern zu Lehrern, hohe Syphyllisraten bei Schülerinnen und Ausfälle betrunkener Veteranen ließen uns weitere Arbeit sinnlos erscheinen. Die kommende Katastrophe mit AIDS war noch nicht vorhersehbar.
Also zurück nach Deutschland, zuerst in der Hoffnung, Qualifikationen für einen weiteren Aufenthalt in Zimbabwe erwerben zu können. Eine Arbeit im Metallbereich für zwei Jahre. Aber es gab keine ernsthaften Diskussionen mehr. Tonangebend waren jetzt GTZ, DED mit ihren Jeeps und diese kleinbürgerlichen Eventabenteurer in der Dritten Welt. Am Ende war ich mit den Problemen der Existenz hier beschäftigt und nicht mehr mit denen von Zimbabwe. Was rückblickend bleibt sind unvergessliche Erlebnisse, intensive existenzielle Eindrücke, Erfahrung unmittelbarer Menschlichkeit und Gemeinschaft – Glück und Schönheit – und dann das Gefühl, an der Oberfläche geblieben zu sein: zuwenig Landessprache Shona, zuwenig materielle Erfahrung des Lebens als Bauer und Arbeiter dort - etwa 3 Jahre auf dem "Communal Land", den ehemaligen eingezäunten schwarzen „Reservaten“.
Dann brach die AIDS-Katastrophe über das Land. Die meisten unserer ehemaligen Schüler dürften tot sein. Um 2000 die neue Opposition gegen Mugabe und Zanu, dieses widersprüchliches Bündnis von liberalen Weißen und schwarzer Gewerkschaft, leicht ausbeutbar für den demagogischen Rassismus eines in die Ecke gedrängten Mugabe. Blind und destruktiv hat er dann zurückgeschlagen, mitbedingt auch durch die britische und amerikanische Politik: Zerschlagung der Commercial Farms. An sich ein sinnvolles Projekt, wenn darauf eine schwarze Autonomie bauen würde. Aber Mugabes parasitäre Ideologie des Antineokolonialismus und Leninismus ist dazu nicht in der Lage.
Inzwischen herrscht Faschismus im Land.
Die Menschen dort, etwa „junge Frauen zwischen 15 und 28 Jahren, die sterben. Sie schleppen sich mit einem oder zwei kleinen Kindern, die noch gestillt werden, mit letzter Kraft ins Krankenhaus, um nach wenigen Tagen klaglos zu sterben.“
Sie sterben „klaglos“.
Der maoistische Marxismus-Leninismus, bis 80 antikolonial, hat sich zu einer grauenerregenden Gangsterideologie entwickelt, die bereit ist, die Hälfte des Volks auszurotten. Mutasa: „we would be better off with 6 Million people only“. Aber das war wohl schon immer in dieser Ideologie enthalten („Alle Macht kommt aus den Gewehrläufen“). Die zimbabweanischen Befreiungskämpfer, die ich kennen gelernt habe, waren in ihrer sozialen Einstellung entweder parasitär, großsprecherisch, oft alkoholisiert, oder sie waren brutalisiert durch den „Befreiungskrieg“. Ein Teil der jungen Männer ist zu jedem Verbrechen fähig, ein anderer zum selbstlosen Einsatz. Nur fehlen ihnen Kenntnisse und Mittel. Was bei uns „ziviles Verhalten“ genannt wird – also dieser falsche Schein von und doch faktisch wirksamen „Sachlichkeit“, mit der man Probleme zunächst auf einer individuellen Ebene löst, ohne dabei andere Menschen in negativer Weise zu involvieren, sich von ihnen abhängig zu machen oder sie zu dominieren oder zu erpressen – das fehlt weitgehend in Afrika. Die Ebene der Politik, der sozialen Beziehungen ist dominant aber unproduktiv. Erfahrungen und Kenntnissen von Ökonomie, Technik und Produktion werden missachtet und nicht angeeignet. Der Kultursturz in die Warenproduktion hat die alten Balancen außer Kraft gesetzt. Es hat inzwischen keinen Sinn mehr, auf den Kolonialismus verweisen.
Zeigt sich in Zimbabwe die Zukunft eines Teils der Menschheit? Zimbabwe war bis 2000 weitgehend globalisiert. Internationale Agrarkonzerne und Mining Companies haben dem Land Devisen besorgt, die der weißen und schwarzen Elite ein Leben auf internationalem Standard erlaubt haben. Ich sage nicht „Bourgeoisie“, weil die weißen Farmer zwar Spezialisten in Ausbeutung von Land und schwarzer Arbeit waren, aber produktiv und erfinderisch, die Schicht der herrschenden Schwarzen sich zwar mit Accessoires einer ausbeuterischen Bourgeoisie schmückt – Anzug, Sprache, Luxus – aber im politischen und sozialen Verhalten unbeleckt ist von ökonomischen Kenntnissen und sozialer Moral. Das Verhalten der afrikanischen Staaten gegenüber Mugabe, insbesondere Südafrika, zeigt, wie Afrikas Zukunft aussehen wird.
Globalisierung wäre also die bessere Alternative zu dem jetzigen Zustand, in dem selbst die minimalen Überlebensmöglichkeiten zu Grunde gehen. Zimbabwe, so scheint es für die Außenstehenden – verlässliche Berichte aus dem Inneren jenseits der relativ Privilegierten gibt es nicht – überlebt nur noch auf niedrigstem Niveau – mit zahlreich Verhungernden – vermittels einer ärmlichen Selbsterhaltungswirtschaft auf dem Lande, oder durch den Schwarzmarkt, dessen Währung international – Rand, US-Dollar, Pfund – ist, besorgt durch etwas Rohstoffe und die Überweisungen der 3 Mio. Zimbabwer, die ausgewandert sind. Die herrschende Klasse, die die produktiven Grundlagen ihrer Existenz durch die Nationalisierung selbst zerstört hat, sahnt diesen Zufluss der internationalen Währung durch Inflation ab.
Neuerdings wird im Zusammenhang mit G 8 wieder kräftig Propaganda gemacht für Schuldenerlass, die gute Wirkung einer Liberalisierung des Handels mit Afrika. Wenn es eine Agrarprodukte hier billig importieren könnten, wäre ihnen auch geholfen. Diese Argumentation vergisst: die Einfuhren kommen in der Regel aus international finanzierten Großfarmen, wie es etwa in Zimbabwe der Fall war. Und selbst da wo Kleinbauern Exportprodukte etwa wie Baumwolle anbauen, um zu Cash zu kommen und damit etwa die Schulgebühren für ihre Kinder bezahlen zu können, kommt diese so erworbene internationale Währung nicht dem Land, sondern letztlich nur einer parasitären Elite zugute.
Eine der Losungen der zimbabweanischen „Revolution“ war „Self-Reliance“ – auf sich selber bauen. Als Volksbetrug und Selbsttäuschung vorgetragen von jenen Banditen, die sich heute an fremder Arbeit bereichern wollen.
Nichtsdestoweniger gilt diese Parole immer noch.