16.1.09

ANTIFA

ist eine Horde elitistischer Jugendlicher, die durch eine billige Antifahaltung moralischen Mehrwert absahnen. Mit „links“ kann man bestenfalls ihre Stellung im deutschen Bürgertum beschreiben. Mit Sozialismus haben sie nichts zu tun. Ein Sozialismus, der nicht von Arbeit – und Arbeitern – ausgeht, ist nur eine Propagandavokabel, mit der man Menschen ködert und täuscht.
Vorwiegend im Osten von Deutschland aktiv, zeigen diese, wie nach dem materiellen Ausverkauf dieses Landstrichs auch der geistige Ausverkauf stattfindet. Da die Demokratie eine Farce ist, begründet auf der Enteignung der Massen und Ersetzung von Autonomie durch die Shows der intelligenten Mittelschicht, verschiebt sich die politische Auseinandersetzung auf Ausgrenzungspolitik. In schwankender und materiell abhängiger Lage, im finanziellen und geistigen Blasenschaum, versucht sich die „Antifa“ durch die Macht und Sichanheften daran zu stabilisieren. So wie sich die pubertäre „Republik“ an die Siegermächte angeheftet hat, so das pubertäre Aggressionsangstgemisch an die vermeintlich moralisch Höherwertigen, in dem Fall die Juden
.
Dabei so scheint mir, werden sie benutzt und teilweise wohl auch bezahlt. Aber wie verträgt sich das mit den Attacken auf Polizei? Mit diesem Aktivismus für die Proteste im durchkorrumpierten Griechenland und ihre Juwelierhändler? Ich staune. Aber vielleicht haben sie die gleichen Gefühle für die Menschen in Gaza wie ich für randalierende Juwelierssöhne.
In der Tagesschau erklärt uns jetzt der Israeli Richard Chaim Schneider die israelische Politik. Ich schalte dann immer auf AlJazeera um und verstehe, worum es geht. Wenn man ein Volk schon nicht ausrotten darf, so soll es wenigstens politisch verschwinden. Barak – in Eigenpropaganda „kein netter Kerl, aber ein Führer“, ein
Mörder – will ja „Frieden“. Es soll endlich Ruhe herrschen.
Die deutschen Eliten sind vereint im „Antifaschismus“, also dieser eleganten Lösung, deutsche Schuld mit palästinensischem Land und Leben zu bezahlen. Wie hochmoralisch und überlegen gegenüber diesen bärtigen „Radikalislamisten“, wie unsere Staatspropaganda tönt. Nicht einmal diskutiert werden soll über Gaza, wie der Fall Will zeigt. Wahrscheinlich sind die Menschen nicht reif genug für ihre Demokratie.
So hat der Krieg gegen Gaza auch sein Gutes: Es zeigt, wie die Herrschaftsverhältnisse hier sind und wie der Rassismus, die Verachtung der Menschen anderer Kulturen, offizielle Politik ist. Es zeigt auch, wie damals nach 33 dieser Rassismus die Gesellschaft ergreifen konnte. Heute nicht durch Dekret, sondern über stillschweigende Übereinkommen. Interessant die Nachrichtensprache, interessant wie Steinmeier die perfektere Abriegelung von Gaza anbietet, wie Diskussionssendungen in den Staatsmedien zu Propagandashows degenerieren.

Warum rege ich mich darüber auf. Warum nicht über die mehrfache Zahl von Choleratoten in Zimbabwe usw.? Latenter Antisemitismus? Wäre ich Antisemit, hätte ich 1133 (-13) Gründe mehr bekommen, ein solcher zu sein. Aber es ist diese selbstverständliche und waffenliefernde Solidarität der deutschen Eliten mit Israel gegen die kolonisierten, wehrlosen und vertriebenen Palästinenser, die mich erregt; dieser Rassismus aus Arroganz und Menschenverachtung.
Ich wünsche den Palästinenser Frieden und Gerechtigkeit.

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